Die Erkenntnis des Wochenbettes

Unsere Tochter ist jetzt fast zwei Monate alt und das Leben läuft laaaaaangsam wieder etwas routinierter ab.
Sie hat mich einiges gelehrt diese erste Zeit mit dem dritten Baby.

Vor dem ersten Kind dachte ich noch ich hätte die Weisheit mit Löffeln gefressen, besonders was die Kindererziehung anging. Durch meinen Job als Vollzeit Nanny dachte ich schon viel zu wissen, Ich würde streng sein mit meinen Kindern.
Dann bekam ich das erste Kind, ein pflegeleichtes Mädchen das zwar den ganzen Tag und die ganze Nacht gehalten werden wollte, aber kaum muckste. Was schreien war wusste ich nicht. Ich gratulierte mir selber zum ausgeglichenen Kind und jedem der wollte oder nicht erzählte ich die Vorzüge eines Tragetuchs bzw. Babytrage, schließlich war ich überzeut das diese mein KInd so beruhigte. Das es so ruhig wäre vor lauter Nähe....

Pffff, Pustekuchen.

Dann bekam ich einen Sohn, lebhaft und laut und das musste er ab der ersten Nacht auch kundtun. Schreien und meckern- jetzt wusste ich was es war. Pünktlich um 6 würde jeden Abend jetzt das Stimmorgan geölt. Und ich holte die Trage raus...aber der kleine TEnor zeigte sich unbeeindruckt. Getragen wurde er zwar aber das nur kurz. Und beruhigen tat es ihn leider nicht.

Dann das Stillen. Die beiden großen wurden nach Bedarf gestillt, ab dem ersten Tag klappte alles wunderbar, ein wenig wunde Brustwarzen und ziepen waren das Maximum an Problemen. Das Gewicht stieg vorbildhaft, ich hatte die Ruhe weg beim stillen, auch bei Nr.2 und überhaupt war das ganze eine Aktion von sage und schreibe 5 - 10 min.
Warum sollte es Mütter geben die abstillen wollen oder gar nicht erst stillen wollen? Warum dem kind das beste verwehren? Und was soll an stillen mit mehreren Geschwisterkindern so schwierig sein? Ich verstand das alles nicht. Ich fand jeder solle machen was er will bzw. sie will, aber ICH machte es genau richtig.

Und dann kam unsere süße Prinzessin.
Ich hatte DIE Traumgeburt schlechthin aber danach gings los. Sie schrie...und wie, aus voller Kehle. Und wollte nicht trinken, schrie die Brust an und heulte. Und ich heulte auch irgendwann, weil ich Milch abpumpend dasass während ich an der anderen Brust zu stillen versuchte obwohl sie das nicht wollte. Im Hintergrund der Sohn der Messer aus der Schublade zieht oder die Küche flutet und dann ist da noch die große die sich mit dem kleinen ausgerechnet in dem Moment streiten muss.
Und das war der Punkt wo ich dachte das ich nie wieder stillen will, weil es so anstrengend ist darum zu kämpfen, weil wir die Ruhe dazu nicht finden und 1000 andere Gründe. Heute 7 Wochen später stille ich immer noch und es scheint zu funktionieren aber es ist nicht so einfach wie bei den Großen. Der Trubel ist geblieben und auch der Sohnemann hat noch zu viel Flausen im Kopf. Das einzige was mich zum durchhalten bewegt hat war pure Bequemlichkeit, weil ich wusste das stillen nachts einfacher sein wird für alle. Und unterwegs sowieso. DAS war der einzige Grund.

Und mittlerweile weiß ich auch das es nicht mein Verdienst sondern reine Gnade ist wenns gut läuft. Und das jede Mutter ihr bestes gibt und ich nicht diejenige sein sollte die urteilt.
Wir als Mütter sollten viel offener mit unseren Problemen umgehen damit andere sehen das es nicht nur ihnen so geht. Wir sollten an einem Strang ziehen statt uns zu bekriegen und versuchen die BESTE zu sein.
Für unsere Kinder werden wir dann die Beste sein wenn wir unser Bestes geben und nicht einen Wettbewerb versuchen zu gewinnen.
Und somit entschuldige ich mich bei all den Frauen denen ich das Gefühl der Verurteilung gegeben habe. Ich bin immer noch Verfechterin des Tragen, Stillen und der Hausgeburt. Weil es für mich das richtige ist.
Und ob ihr es genauso macht oder anders IHR SEID DIE BESTEN.




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